5. Januar 2014


Sony Cyber-shot DSC-W730

Leichtgewicht - schick und zeitgemäß

Wir hatten vorher die DSC-W170, die sehr zum Bedauern in den Fluss gefallen ist. Die W730 ist mal mindestens genau so gut, oder besser, für den halben Preis.

Die Bildqualität ist für eine Pocket-Kamera durchaus zufriedenstellend. Mittlerweile gibt's genug Erfahrung mit den diversen Automatiken und der Bildnachbearbeitung im Bildprozessor, so dass nur eine geringe Ausschussquote bleibt. Ok, manche Fotos sind dann halt ein Kompromiss, aber woher soll die Automatik wissen, was der Fotograf jetzt gerade wollte. Natürlich kann man auch alles manuell einstellen, zum Aha-Effekt. Aber praktisch will man sich eher mit dem Motiv beschäftigen, nicht mit der Kamera, und ist dabei bei Schnappschüssen so manchem Spiegelreflex-Profi überlegen.

Was mir positiv aufgefallen ist

  • Sehr klein und leicht, schickes Aussehen. Was für die Handtasche.
  • Universal-Mikro-USB2.0-Anschluss, auch zum Akku laden (USB-Ladegerät im Zubehör).
  • Nimmt sowohl Sony Memory-Stick wie auch SD-Card.
  • HD Video 1280x720 Bildpunkte (30 Bilder pro Sekunde), MPEG-4, Zoom während der Aufnahme möglich
  • Bei Anschluss an den PC werden Laufwerke gemountet (weitere Spezial-Software nicht nötig).
  • Ergonomische Auswahl und Anordnung der Bedienelemente.
  • Eye-Fi WLAN-SD-Karte möglich
Im Betriebsmode "Intelligente Automatik" werden alle Parameter vollautomatisch gewählt (auch Makro und Blitz). Dabei reduziert sich aber die Auflösung auf 4 MegaPixel. Jedes Bild gelingt aber die Qualität ist nur internettauglich.

Bei der Aufnahme wurde der sogenannte "Tracking Focus" eingeführt. Dabei kann mit der OK-Taste in der Mitte des Bedienkreuzes ein Bildobjekt ausgewählt werden, auf das später beim Auslösen fokusiert wird aber davor noch der Bildbereich verschoben werden soll. Ob man da im entscheidenden Moment dran denkt, wage ich zu bezweifeln. Hat man sich doch an die Vorgehensweise mit dem zweiten Druckpunkt des Auslösers gewöhnt. Wahrscheinlich weil ein Auslöser mit zwei Druckpunkten dem gemeinen Volk nicht vermittelbar war, hat man diesen Weg gewählt. Bei der Standard-Einstellung "Multi-Auto-Focus" wird einfach der wahrscheinlichste Focus bestimmt, scharf gestellt und dann ausgelöst. Das erzeugt allerdings das subjektive Gefühl einer erhöhten Auslöseverzögerung, was der Kundschaft (insbesondere den Produkttestern) nun gleich gar nicht gefällt. Ein Hersteller hat's halt auch nicht einfach.

Das Bedienerhandbuch ist immer mit an Bord - Menüpunkt "Kameraführer". Da kann man abends im Hotelzimmer nachlesen, was man nachmittags am Strand hätte vielleicht besser machen sollen. Für den Urlaub gibt's noch 'ne Funktionserleichterung bei der Zeiteinstellung. Man kann zwischen zwei Zeitzonen hin- und herschalten. Das Ladegerät muss man nicht extra mitschleppen, Anschluss an ein USB-Port reicht.

Gesichtserkennung mit Lächelmodus ist inzwischen Standard. Neu ist die Panoramafunktion, bei der die Kamera während eines Schwenks mehrere Teilfotos automatisch zusammensetzt. Zum Experimentieren gibt's genügend Potential (kräftige Farben, Situationsprofile usw). Man kann sogar einfache HDR-Aufnahmen machen, wenn man den entsprechenden Menüpunkt findet. Die Menü-Unterpunkte passen sich der jeweils ausgewählten höheren Betriebsart automatisch an. Muss man mal geübt haben. Nach all der Spielerei stellt man erfahrungsgemäß wieder seine gewohnte Standardautomatik ein und gut ist's.

Was mir negativ aufgefallen ist

  • Nach dem Einschalten geht der Zoom immer an's weitwinklige Ende. Aber man hätte doch lieber die Normalbrennweite als Standard. Da muss man jedes mal nach dem Einschalten erst hin zoomen.
  • jpg-Kompressionsfaktor nicht einstellbar. Für 16 MPix ist die Optik nicht ausgelegt, aber jedes Foto in der höchsten Auflösung erzeugt rund 6,5 Mbyte auf dem Chip. Da könnte man locker 50% wegrechnen ohne erkennbaren Qualitätsverlust.
  • Auslöser, erster Druckpunkt kaum spürbar.
  • Ton bei Videoaufnahme recht leise (automatische Aussteuerung)